Wohlbefinden durch typgerechte Ernährung
Ernährungsberatung individuell und ganzheitlich nach TCM und Stoffwechseltyp

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2023-01-01

Abnehmen mit TCM

Das Thema Abnehmen steht ganz oben auf der Liste der häufigsten Neujahrsvorsätze. Viele Menschen begleitet es das ganze Jahr über, und das viele Jahre lang. Eine Diät nach der anderen wird ausprobiert, der Erfolg ist mal besser, mal schlechter. Aber die Gewichtszunahme kommt fast immer, sobald die Diät vorüber ist. Und oft wiegt man am Ende mehr als vor der Diät.

Mit dem Wissen aus der traditionellen chinesischen Medizin ist das recht schnell erklärt:
Kennst du schon den TCM-Begriff “die Mitte”? Es beschreibt den Verdauungsapparat und wird veranschaulicht durch eine Kochtopf, der sich über einem Feuer befindet. In diesem Kochtopf befindet sich eine köchelnde Suppe, Dampf wird erzeugt. So lange das so ist, also Feuer + dampfende Suppe, können wir unsere Nahrung verkochen und das lebenswichtige Qi daraus erzeugen. Immerhin zu 70 % kommt das Qi aus der Nahrung! Die restlichen 30 % übrigens aus der Atmung - also nimm am besten jetzt gleich ein paar tiefe, bewusste Atemzüge ;-)
Damit die Suppe immer gut köchelt, ist die regelmäßige Nahrungszufuhr wichtig. Und je ähnlicher unser Essen einer Suppe ist, desto leichter wird es “zu Qi verkocht”.

Was passiert aber bei Diäten?
Nehmen wir einen Tag FdH-Diät (Kalorien reduzieren):
Das Frühstück wird ausgelassen, mittags gibt es einen Salat, und am Abend eine gebratene Hühnerbrust (in der beschichteten Pfanne ohne Öl gebraten) mit Gemüse oder Salat. Oder nur Gemüse mit Reis, ohne Fett natürlich. Wenig Kalorien zu sich zu nehmen, steht im Fokus. Wann gegessen wird, ist dabei egal. In der westlichen Ernährungslehre spielt das keine Rolle. Es geht um Kalorien und Nährstoffe. Daher sind in diesem Konzept Shakes immer populärer, die im Labor nach dem Nährstoffbedarf zusammengestellt werden.

Wenn es nur so einfach wäre!

Das Frühstück ist in der TCM die wichtigste Mahlzeit des Tages! Wie hieß es früher so schön: Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein Edelmann und Abendessen wie ein Bettler.
In der Früh liegt der ganze Tag noch vor uns und wir brauchen nach der langen Nacht unbedingt genug Qi für den Tag.

Erkenntnis Nr. 1: Wenn schon eine Mahlzeit ausgelassen wird, dann das Abendessen. Das gilt übrigens auch für das Intervallfasten.

Zu Mittag kommt ein Salat in unseren Suppentopf, der wegen des ausgelassenen Frühstücks schon nicht mehr so munter vor sich hin köchelt. Was passiert, wenn wir etwas Kaltes in eine köchelnde Suppe geben? Genau, die Suppe hört auf zu köcheln und zu dampfen. Das dauert jetzt erst einmal eine Weile, bis die Suppe wieder auf Betriebstemperatur ist. Das braucht Qi - blöd, dass wir zum Frühstück keines erzeugt haben. Daher werden unsere Energiereserve angezapft. Du siehst, wohin das führt? Die Energie wird immer weniger. Und unsere Reserve, die dafür da ist, uns alt werden zu lassen und die in harten Zeiten unsere Gesundheit aufrecht erhält oder wiederherstellt, wird für banale Alltagstätigkeiten verschwendet. Das geht nicht von heute auf morgen, aber früher oder später macht es sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar.

Erkenntnis Nr. 2: Rohkost braucht viel Energie, bringt aber fast keine. Gekochte Mahlzeiten bringen viel mehr Energie und unsere Suppe kühlt nicht ab.

Am Abend gibt es eine gekochte Mahlzeit - zwar auch nichts, was unserer Suppe entspricht, aber immerhin warm. Die Suppe ist noch kühl und träge, das gekochte Abendessen ändert nicht viel daran. Der Magen ist jetzt auch schon müde und macht Feierabend. Das Abendessen bleibt daher erst einmal liegen, und die Suppe dickt ein wenig ein.
Zwischen 19:00 Uhr und 21:00 Uhr hat der Magen nach der Organuhr seine schwächste Zeit, deshalb sollte man vor 18:00 Uhr essen und die Portion darf eher klein sein. So kann noch ein bisschen was verdaut werden.
In der TCM sagen wir “die Milz (die Mitte) ist müde”. Das bedeutet, dass die Verdauung nicht mehr gut funktioniert und die Nährstoffe aus der Nahrung nicht gut aufgenommen werden können. Lebensmittelunverträglichkeiten entwickeln sich aus einer müden Mitte und alle Verdauungsbeschwerden, die wir so kennen. Der Jojo-Effekt entsteht auch daraus.

Erkenntnis Nr. 3: Eine “richtige” Mahlzeit pro Tag ist nicht genug, um unsere Suppe am Köcheln zu halten.

Erkenntnis Nr. 4: Das Abendessen findet idealerweise früh statt und besteht aus einer kleinen Portion.

Wie sieht das Abnehmen in der TCM aus?
Nun, eigentlich gibt es das dort nicht. Wenn man sich seinem Typ gemäß ernährt und die Grundsätze beherzigt, die die Suppe köcheln und dampfen lassen, kommt man automatisch ins Idealgewicht.
Ja, ganz so einfach ist es nicht, das stimmt schon. Unsere Lebensweise und die Verlockungen der Lebensmittelindustrie spielen eine große Rolle. Stress als sehr wichtigen Einflussfaktor können wir nicht immer vermeiden, den Heißhunger auf Süßigkeiten nicht immer bändigen. Die gute Nachricht ist, dass der Heißhunger auf Süßigkeiten bei typgerechter Ernährung abnimmt und irgendwann ganz weg geht. Und mit dem richtigen Plan schaffst du es auch, den Stress zu reduzieren!

Wie sieht mein Konzept für dich aus, wenn du abnehmen willst?
Je nach Stoffwechseltyp ein bisschen anders, was die Menge an tierischem Eiweiß angeht. Grundsätzlich gilt jedoch, dass du regelmäßig gekochte Mahlzeiten zu dir nimmst. Es gibt
kein Fasten und kein Auslassen von Mahlzeiten.
Als Start eignet sich eine Kur mit Gemüsesuppen, bei der nicht nur die Mitte gestärkt, sondern auch der Darm sanft gereinigt wird.
Am Ende hast du Rezepte und Lebensmittellisten, die ganz speziell für dich geeignet sind - deine Konstitution und derzeitige Kondition werden dabei von mir berücksichtigt.

Habe ich verständlich erklären können, warum Diäten nicht immer funktionieren und warum der Jojo-Effekt auftritt?
Falls ich dein Interesse geweckt habe, freue ich mich über deine Kontaktaufnahme. Und falls es ein Thema gibt, das du gerne aus TCM-Sicht erklärt haben möchtest, schreibe mir. Vielleicht wird daraus der nächste Blog-Artikel.

Katja - 12:32 @ Allgemeines zur TCM | Kommentar hinzufügen