2022-11-25

Gibt es “DIE EINE” richtige Ernährung für alle?

Kann ganz leicht beantwortet werden: nein, gibt es nicht. Blogartikel fertig ;-)

Warum nicht, wo wir doch alle aus den gleichen Bausteinen bestehen? Da “muss” die Evolution herhalten - unsere Vorfahren waren auch schon über die ganze Welt verstreut und haben ihre Ernährung den Gegebenheiten angepasst. Ein einfaches Beispiel: direkt am Meer, wo immer schon viel Fisch gegessen wurde, wird man kaum Kohlenhydrattypen finden. Und in Gegenden, wo Pflanzen üppig wachsen und jagen nicht notwendig war, werden überwiegend Kohlenhydrattypen sein.
Die Unterscheidung der Stoffwechseltypen (auch metabolic typing genannt) ist wichtig hinsichtlich Proteinverwertung. Während Kohlenhydrattypen aus Hülsenfrüchten und Getreide sehr gut Proteine verwerten können, funktioniert das bei Eiweißtypen nicht. Vielleicht kennst du jemanden, der/die von Reis nicht satt wird oder nach Kohlenhydrat reichen Speisen schnell wieder hungrig wird oder sogar zu zittern beginnt. Das ist typisch für Eiweißtypen, die sich falsch ernähren. Als ich klein war, hat meine Mutter immer gesagt “iss einen Apfel” wenn ich geäußert habe, hungrig zu sein. Ich dachte wirklich, sie nimmt mich nicht ernst oder hat keine Lust, mir ein Speckbrot zu machen. Wenn ich als Eiweißtyp bei Hunger einen Apfel esse, werde ich noch hungriger! Der Kohlenhydrattyp hingegen ist glücklich mit einem Apfel.

Ein weiterer Faktor, der bei der individuellen Ernährung eine Rolle spielt, ist die Konstitution. Du kennst bereits die 5 Elemente in der TCM? Jede*r von uns hat diese 5 Elemente in unterschiedlicher Zusammensetzung in sich. Holz- und Feuertypen haben z. B. viel Energie, der Wassertyp eher nicht und er ist eher in sich gekehrt (”Philosoph”). Der Metalltyp liebt Listen und Struktur und ist meist ein bisschen verschlossen. Der Erdetyp ist umsorgend und schaut, dass es allen gut geht - die typische “Mama”. Im vorherrschenden Element liegen die Stärken und Schwächen, und jedes Element braucht ein bisschen etwas Anderes. Holz- und Feuertypen neigen zu Hitze und sind daher mit kühlender Nahrung gut beraten. Die ruhigen Wasser- und Metalltypen vertragen ein bisschen mehr Hitze in der Nahrung.

Und dann ist da noch unser Lebenswandel, der heutzutage leider meist zu Disharmonien und Krankheiten führt. Wir betrachten Blähungen nach dem Essen als normal. Schlaftabletten und andere Medikamente, statt die Ursache zu beheben, ebenfalls. Hier setzt die TCM (leider) am häufigsten an: wenn die Schulmedizin keine Lösung weiß und die Verzweiflung groß ist, finden wir - wenn wir Glück haben - zu den ganzheitlichen Methoden. Die Schulmedizin geht mit der Lupe an die Probleme ran und kann z. B. ein Gerinnsel identifizieren und lokalisieren. Die TCM geht einen Schritt zurück und sieht sich das Gesamtbild an, sieht, dass das Blut nicht gut fließen kann wegen eines Mangels oder einer Stagnation und findet so die Ursache für das Gerinnsel. Die Schulmedizin kann das Gerinnsel auflösen/beseitigen, die TCM beseitigt Blutmangel oder -stagnation. Beide sind gut, beide haben Recht! Ich versuche, so viel Wissen wie möglich aus der Schulmedizin zu integrieren.

Unsere Zivilisationskrankheiten und “normalen” Beschwerden sind auf unsere Ernährung zurückzuführen und können auf diesem Wege auch verbessert oder beseitigt werden. Je früher wir damit beginnen, umso gesünder und entspannter gehen wir durchs Leben. Wie heißt es so schön: Der Rest deines Lebens beginnt JETZT…