2022-11-25
Dieser Name hat sich als Bezeichnung für das Erklärungsmodell des Stoffwechsels eingebürgert. Du wirst gleich verstehen, warum.
Da Verdauung ein weit reichender Begriff ist, der nicht immer gleich verstanden wird, erst einmal zur Klarstellung: der ganze Prozess vom Essen-in-den-Mund-stecken bis zum Klogang, wo alles Unverwertbare ausgeschieden wird, fällt unter Verdauung.
Das Kochtopfmodell stellt das Zentrum davon dar: stelle dir bitte einen Kessel vor, in dem eine Suppe köchelt. Darunter brennt ein Feuer, das dafür sorgt, dass die Suppe schön gleichmäßig köchelt. Aus dem Kessel steigt Dampf auf, der sich zum größten Teil verteilt und zum kleinen Teil kondensiert. Die kondensierten Tröpfchen tropfen seitlich am Kessel vorbei hinunter in einen Auffangbehälter.
Der Kessel ist unser Magen, die Suppe kannst du dir als Mageninhalt vorstellen. Das Feuer darunter steht für die Nierenenergie, die einmal mehr und einmal weniger ihrer Energie bereit stellt für die ideale Suppe. Der Dampf ist das Qi, das den Körper versorgt, damit alles funktioniert. Hier spielen Yin und Yang wieder eine Rolle: Yin ist der Körper, Yang das Qi. Der Körper braucht das aktive Qi, um alles bewegen zu können: ein Körper ohne Qi ist leblos und Qi ohne eine Körper hat keine Form. In der bildlichen Sprache der TCM heißt es zum Beispiel: das Qi reitet das Blut. Das bedeutet, dass das Blut durch das Qi bewegt wird und das Qi das Blut als Behälter nutzt.
Wenn nicht der ganze Dampf gebraucht wird, um Qi zu erzeugen, entstehen die Kondenströpfchen: sie bereichern unsere wertvolle Energiereserve, die Essenz. Die brauchen wir, um lange gesund zu bleiben und ein hohes Alter zu erreichen. Diese wertvolle Essenz wird in Notzeiten benötigt, um das Feuer anzufachen. Das kann sein, wenn wir krank sind und der Körper mehr Qi braucht. Das kann aber auch sein, wenn wir uns die Nacht um die Ohren schlagen, oder auch beim Fasten. Alles, was Qi verbraucht oder die Qi-Erzeugung verhindert, greift unsere wertvolle Energiereserve an.
Die Suppe fehlt noch: die ideale Suppe ist eine warme Suppe. Am besten sorgen wir dafür, wenn wir Nahrung in den Mund stecken, die dieser Suppe ähnlich ist. Also zum Beispiel Suppe ;-) Mit warm ist vor allem die Thermik der Lebensmittel gemeint, aber auch die Zubereitung. Ob wir unsere Speise heiß oder lauwarm essen, spielt dabei keine Rolle. Ist die Suppe zu kalt, weil wir lauter rohe und thermisch kalte Lebensmittel hinein geben, kühlt sie ab und es steigt kein Dampf mehr auf. Ist die Suppe zu heiß, weil wir zu viele scharfe Gewürze verwenden und zu oft Frittiertes essen, verdampft sie zu schnell und zurück bleibt ein angebrannter Klumpen. Beides wollen wir vermeiden. Ein Zeichen dafür, dass die Suppe nicht ideal ist, sind zum Beispiel Blähungen oder Müdigkeit nach dem Essen.
Jetzt verstehst du bereits, warum die Ernährung in der TCM eine so große Rolle spielt. Wenn wir das nicht beachten, erzeugen wir zu wenig Qi, es geraten Yin und Yang aus dem Gleichgewicht und irgendwann wird die Energiereserve verbraucht.
Im Beitrag “Die 5 Wandlungsphasen” tauche ich ein bisschen tiefer in die Welt der TCM und erkläre dir die 5 Elemente und wie sie miteinander zusammenhängen.
Admin - 13:40 @ Allgemeines zur TCM | Kommentar hinzufügen
Katja Jursic
katja<at>katjas-naehrreich.at
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